Talkreihe

Mit Unterstützung von Susanne Witzgall, wissenschaftliche Leiterin des cx centrum für interdisziplinäre Studien an der Akademie der Bildenden Künste München, fand im November/ Dezember 2020 die vierteilige Talkreihe "Sparring Academy" statt.

Die Talkreihe thematisiert die Rolle von Kunstakademien als Ausbildungsstätten zukünftiger Künstler*innen in der heutigen Gesellschaft und bietet Raum, Beispiele und Fragestellungen der Ausbildung, sowie gesellschaftliche Handlungsräume zu diskutieren.

Ziel ist es, allen Beteiligten ein besseres Verständnis für bereits bestehende Hochschul- und Gesellschaftsstrukturen zu geben und dabei das Bewusstsein jeder* Einzelnen* für individuelles und gruppendynamisches Verhalten innerhalb der Gesellschaft und des “Systems Akademie” zu schärfen.

I. BASISDEMOKRATISCHE BILDUNGSKONZEPTE | 5.11.2020

Erfahrungsberichte und Beispiele zu alternativen Vermittlungsmöglichkeiten, Bildungskonzepten und politischer Mitbestimmung innerhalb der Hochschule als Ort der Lehre und radikaler Demokratie.

Panelteilnehmer*innen

  • 2 Vertreter*innen des FPKK: Freies Pädagogisches Künstlerisches Kollektiv, gegründet 2018 an der Akademie der Bildenden Künste in München
  • Leo Selinger, Mitbegründer der freien demokratischen Schule in Augsburg
  • Margarete Hentze von Democratic Arts und Regisseurin des Films"FREISTUNDE - Doing Nothing All Day Long"

    Moderation: Maria Obermeier, studiert seit 2016 Kunst und Kunstpädagogik an der AdBK München

II. KLASSENÜBERGREIFENDES GRUNDSTUDIUM | 12.11.2020

Besprechung interner Strukturen der Hochschule hinsichtlich der Lehre, der Aufnahmekriterien und eines möglichen Grundstudiums an Kunsthochschulen.

Teilnehmer*innen:

  • Shila Khatami, Alumni, Lehrende der Grundklasse für Malerei an der Hochschule für Bildende Künste Braunschweig
  • Julius Niemeyer, Studierender der AdbK München
  • Eva von Platen- Hallermund, Basislehre, Lehrende der allgemeinen Gestaltungsgrundlagen an der Akademie der Bildenden Künste Nürnberg
  • Dietmar Rübel, Kunsthistoriker und Kurator, seit 2017 Inhaber des Lehrstuhls für Geschichte und Theorie der Kunst an der Akademie der Bildenden Künste München
  • Moderation: Susanne Witzgall

III. TRANSDISZIPLINARITÄT UND FORSCHUNG | 3.12.2020

Am dritten Abend untersuchen wir die Rolle von Künstler*innen im Kontext unserer heutigen Gesellschaft, sowie Kunst in der Forschung und in diversen, nicht kunstspezifischen, Bereichen. Hier stellen wir den Kontakt zur Deutschen Gesellschaft für künstlerische Forschung her, sprechen aber auch über den Begriff der Systemrelevanz in Bezug auf künstlerische Arbeitsfelder.

Teilnehmer*innen:

  • Katrin Busch, Gesellschaft für künstlerische Forschung
  • Diogo da Cruz, Alumni, seit 2018 künstlerischer Mitarbeiter an der AdBK München
  • Judith Neunhäuserer, Alumni, studierte Freie Kunst in München und Istanbul sowie Religionswissenschaft und Philosophie in München
  • Moderation: Susanne Witzgall

IV. AHMET ÖGÜT UND VISIONEN FÜR DIE AKADEMIE

Nach einem Resümee von Carolina Heberling über die vorangeganenen drei Talks bringt Ahmet Ögüt, Gründer der Silent University, mit seinem Impulsvortrag über seine Erfahrungen mit alternativen Bildungskonzepten einen weiteren künstlerischen Standpunkt mit in die Diskussionsreihe ein.


Audio­installation

Das aussprechen, was viele sich nicht zu sagen trauen. Dort zuhören, wo manche gern weghören würden. Zur Jahresausstellung 2020 werden wir laut: Aus einem anfänglich leisen Summen erheben sich verschiedene Stimmen der Akademie und erzählen von den Herausforderungen und Chancen unserer Institution. Mal geflüstert, mal gebrüllt, mal im Kollektiv und mal ganz allein berichten sie von Partys und von Bürokratie, von der Lust am Schaffen und dem Druck, dem Kunstmarkt zu genügen. In einer Kakophonie der Ideen adressieren die Sprecher*innen Fragen nach Sicherheit, Patriarchat und Hierarchie und rufen Wünsche für eine Akademie der Zukunft in die Welt hinaus – immer mit einem Ziel: den Frieden beschädigen, damit der Frieden gewahrt bleibt. Dissens suchen, damit Konsens entstehen kann.

Das Material für diesen Versuch haben wir in Interviews gesammelt, die wir mit Mitgliedern der Akademie geführt haben: Mit Studierenden haben wir gesprochen, mit Profs und wissenschaftlichen Mitarbeiter*innen, dem Hauspersonal und der Verwaltung. Aus ihren Geschichten ist ein semi-dokumentarischer, poetisch verdichteter Rundgang entstanden, der ein Licht auf jene Orte wirft, die wir allzu leicht übersehen: Es tönt aus dem Gulli und aus Fenstern, in Bäumen und an Eingangstoren.

Mit: Marie-Sophie Ernst, agliooglioconsudore, Julius Gruber, Carolina Heberling, Anneke Marie Huhn, Benjamin Junghans, Zarah Khadraoui, Mariella Maier, Lou JP Mussnung, Manuel Neboisa, Maria Obermeier, Karin Schedlbauer, Anne Schönberger, Carmen Zehentmeier

Künstlerische Leitung: Anneke Marie Huhn, Mariella Maier

Dramaturgie: Marie-Sophie Ernst, Carolina Heberling

Texte: Marie-Sophie Ernst, Carolina Heberling, Anneke Marie Huhn, Mariella Maier

Technische und künstlerische Umsetzung: aglioolioconsudore

Noise: pureescapism & DTLV Doom

Karte: Emanuel Eschner

Wissenschaftliche Beratung: Dr. Martin Greisl

Mit bestem Dank an alle unsere Kompliz*innen!

Map Audioinstallation by Emanuel Eschner

01 10000 Komplexaugen
02 Most Wanted
03 Partybaum
04 Dusche
05 Gulli
06a Gemächt
06b Gemächt
07 Hauspost
09Miles and More
10 Sieben Gebote
11 Human Resources
12 Paradies


Buch

Anhand unserer Erfahrungen als StudentInnen und Studierendenvertretung prüfen wir Realität und Gesetz. Wir wundern uns über Struktur- und Organisationsmodelle sowohl in Theorie als auch in Praxis und machen diese Verwunderung, das Bayerische Hochschulgesetz kommentierend, sichtbar. Wir ergänzen und reduzieren, durch handschriftliche Notizen, Zeitungsartikel, Mails, Protokolle sowie Satzungen. Entstanden ist eine bunte Collage durch die wir kritisch ein aktuelles Bild unserer Akademie der Bildenden Künste München als Institution zeigen. Ein Bild, welches es gilt weiterhin zu reflektieren und im Kontext unserer Zeit zu sehen. 328 Seiten bunt markiert, nach Schwerpunkten farblich sortiert - ein Zeitdokument in dem ihr nach euren Stichwörtern suchen und euch informieren könnt. Konzept und Umsetzung: Ruth Yasmin Hahn und Mariella Maier

Performance "Innovationsbündnis 4.0"

Wirtschaft goes Dada. Mit der "Performance Innovationsbündnis 4.0" wird die Sprache der Ökonomisierung offen gelegt. Der Satz als Schmuck der Menschlichkeit wird aufgelöst, was bleibt ist das Wort. Das Wort, die Wörter von denen ausgegangen wird, dass Sie unsere Zukunft sichern. Sie möchten Ihre Zukunft sichern? Hören Sie rein.

Innovationsbündnis 4.0. Definition nach dem Bayerischen Staatsministerium für Wissenschaft: Es garantierte verlässliche finanzielle Rahmenbedingungen und Planungssicherheit über fünf Jahre. Im Gegenzug verpflichteten sich die Hochschulen, die erforderlichen Ausbildungskapazitäten sicherzustellen.

Innovationsbündnis 4.0. Definition nach Peace Damage: Eine Katastrophe für die Freiheit von Bildung

Performance: Mariella Maier